Die Kapelle des hl. Antons und der hl. Barbara

Die ersten schriftlichen Belege von diesem typischen Gebäude sind aus den Jahren 1836-39. Schon damals handelte es sich um ein gemauertes Bauwerk. Während des Tunnelaufbaus am Spitzberg (Špičák) diente die Kapelle zu den Bestattungszeremonien für die Unglücksopfer des Tunnelbaus.

In der Umgebung und an den Wänden der Kapelle waren sog. Totenbahren befestigt. Diese Holzbretter, ursprünglich um des Geldmangels willen, haben anstatt des Sarges zur Anlegung der Abgeschiedenen und zur Übertragung ins Grab gedient. Danach hatte man  gewöhnlich die Bahren mit drei Kreuzen, einer gebrochenen Kerze und dem Namen des Verschiedenen verziert. Sie wurden an solche Stellen platziert, wo der Betreffende gern verweilte, oder an Scheidewege, Marterl und Kapellen.

 Der Brauch die Bahren aufzurichten blieb bis in die spätere Zeit aufrechterhalten. In der Familie Harwig Hauers, des Sohnes von Franziska Kuchler, der Schwester des letzten Inhabers der Kapelle, ist bis heute ein Leinenumschlagetuch zu finden, das der Kapelle entnommen ist. Es ist mit wunderschönen Stickereien und mit der Inschrift St. Anton garniert. Nach der Rekonstruktion wurde die Kapelle am 6.6.1999 vom Bischof Antonín Liška aus České Budějovice dem heiligen Anton und der heiligen Barbara, der Patronin der Berghauer, eingeweiht.

Text : Turistické informační centrum města Železná Ruda, www.sumava.net/itcruda